Beim Bundeschampionat wurden alle Finalprüfungen im Springen mit Beteiligung von Jugendlichen aus SH entschieden.
Herausragend waren die Geschwister Carstensen. Sie haben in den beiden Final-Ponyprüfungen mitgeritten und haben sich platziert. Auch Giulia Maria Schöttler hatte sich für das Finale qualifiziert. Tjade Carstensen und Giulia Maria Schöttler sind im Ranking Holsteiner Schaufenster unter den ersten Drei. Beim Landesponyturnier am 24.-24.09.2016 in Bad Segeberg wird die HS-PJF 2016 entschieden.
Die bei den Prüfungen Holsteiner Schaufenster gestellten Anforderungen waren für die Teilnehmer unter positivem Wettbewerbsdruck eine gute Übung einen Parcours mit zwei Kombinationen und Wasser mit einer entsprechenden Länge - wie beim Bundeschampionat- zu bewältigen. Der sportliche Wert dieser Jugendförderung wird hiermit dokumentiert und es wird durch die Leistung bestätigt, wie wertvoll die begleitenden Strukturen des Holsteiner Schaufensters sind.
Ein weiteres Beispiel ist Jonte Hansen. Er hat mehrere Jahre die Ponyprüfungen HS-JPF mitgeritten i, dann umgestiegen aufs Großpferd. In diesem Jahr hat er mit 15 Jahren in Behrendorf das S* Springen 2016 gewonnen und hat sich jetzt mit einem selbst ausgebildeten Pferd Holsteiner Abstammung beim Bundeschampionat im kleinen Finale der 5-jährigen Springpferde platzieren können.
Für das Bundeschampionat 2016 haben sich bei den 5-jährigen Springpferden 72 Holsteiner qualifiziert.
Beim Landeschampionat gab es 63 Nennungen mit 21 Startern.
Von diesen Startern haben sich Jonte Hansen und Claas-Christoph Gröpper dem Wettbewerb beim Bundeschampionat in Warendorf gestellt und sich dort mit guten Ritten gezeigt.
Alle weiteren 18 Reiter des Landeschampionats sind in Warendorf nicht gestartet.
Von den 24 Platzierten in Warendorf waren 8 Holsteiner Pferde mit 2 Reitern aus SH.
Diese Relationen macht nachdenklich und der sportliche Wert dieser Championate ist zu hinterfragen.
Bei den 6-jährigen Springpferden ergibt sich ein ähnliches Bild.
In Warendorf gab es 141 Nennungen mit 129 Startern aller Zuchtverbände.
Im Finale wurden 27 platziert, darunter waren 11 Holsteiner Pferde mit 5 Reitern aus SH.
Qualifiziert für das Bundeschampionat hatten sich 131 Holsteiner.
Beim Landeschampionat gab es 102 Nennungen mit 29 Startern.
- Nur 2 Reiter/Pferd aus SH sind sowohl beim Landeschampionat wie auch beim Bundeschampionat gestartet.
- Insgesamt haben 5 Reiter das Landeschampionat und Bundeschampionat geritten, aber mit verschiedenen Pferden.
- 1 Reiter hat Bundeschampionat geritten, aber nicht das Landeschampionat.
- 20 Reiter, die am Landeschampionat teilgenommen haben, sind in Warendorf nicht gestartet.
Hier stellt sich die Frage, warum die Profi-Reiter nicht in Warendorf gestartet sind.
Ist die Spreizung zwischen sportlichen und kommerziellen Werten so groß geworden, dass es wirtschaftlich unvernünftig ist, in Warendorf zu starten?
Ein Wettbewerb der Landespferdezuchten scheint für die professionellen Reiter in SH nicht von Interesse zu sein – gibt es dort keine Markteintrittschancen?
Das Bundeschampionat ist auf alle Fälle eine Marketingplattform für die Landespferdezuchten.
Die Züchter müssen die Präsenz dort selbst in die Hand nehmen, wie es Familie Carstensen und Familie Magens mit großem Erfolg gemacht haben.
Daher ist für Züchter/Eigentümer Holsteiner Springpferde das Holsteiner Schaufenster eine gute begleitende Förderungsperspektive, die alljährlich angepasst und weiterentwickelt werden sollte. Doch dazu sollten/müssten sich alle Beteiligten und Interessierten mit einbringen.
Dietrich Lindenau
09.09.2016