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Beschreibung und Entwicklung von Turnieren mit S-Springen

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(@lindenau)
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Beschreibung und Entwicklung von Turnieren mit S-Springen

Traditionelle Turniere mit mehr als vier S-Springen werden es in der Zukunft noch schwerer haben, sich zu behaupten und dem wirtschaftlichen Druck standzuhalten. Starter in S-Springen bleiben aus.
Wenn noch weitere Turniere dieser Art wegfallen, ist eine entsprechende Darstellung des Reitsportes und damit verbunden eine Imagewerbung nicht mehr möglich. Die Anerkennung in der Gesellschaft verblasst, neue Interessierte für den Reitsport zu begeistern, wird immer schwieriger und die Wachstumschancen geringer.

Dem gegenüber stehen die Last Entry und CDS Turniere. Hier haben die Reiter alle Vorteile eines traditionellen Turniers: Platzierungen, die für den Verkaufswert der Pferde von Bedeutung sind, haben den gleichen Wert; die Reiter erhalten entsprechend Ranglistenpunkte.
Die Wünsche der Reiter nach flexiblem, reiterfreundlichem Ordnungsrahmen und Vielstarterei werden erfüllt. Hier ist die Reiternachfrage (LK 1+2 ) am größten.
Diese Turniere haben nicht den Aufwand der traditionellen Turniere wie z.B. Zuschauerbewerbung, Helfereinsatz, Pressearbeit, Sponsorenbetreuung etc.. Doch fehlt es hier an Atmosphäre, Gastlichkeit und sportlichem Wettbewerb.
Diese Turniere werden „entre nous“ ausgetragen, Zuschauer, die dem Reitsport verbunden sind, kommen nicht. Sponsoren außerhalb der Reiterszene sind selten zu finden, in der Presse wird nicht darüber berichtet – ein Sieger wird nicht „gefeiert“.

Die Anzahl der Turniere in 2010 + 2011 mit je 33 ist unverändert geblieben, aber die Anzahl der Turniere mit mehr als vier S-Springen hat sich um 22,2 % verringert (von 9 auf 7).

Bei den Qualifikationsprüfungen - S-Springen mit € 1.500,- Geldpreis - für das `Holseiner Schaufenster 2007` hatten ca. 20 Reiter (LK 1+2) aus SH/HH durchschnittlich 38 Starts und beim `Holseiner Schaufenster 2009` hatten ca. 18 Reiter (LK 1+2) aus SH/HH.
Weniger Starts bedeutet für die Turniere eine Unterdeckung.
Bei 70 % Startern ergibt sich bei 40 Nennungen/28 Starts eine Unterdeckung von € 144,- pro Prüfung und bei 65 Nennungen/46 Starts eine Unterdeckung von € 30,50.
Bei 50 % Startern ergibt sich jeweils eine Unterdeckung von € 150,- bzw. € 81,-.
Bei Verschlechterung des Nennungsergebnisses und des Starter/Nennungsverhältnisses wird die Unterdeckung größer.
Um den Einsatz in Relation zum Geldpreis nahezu ausgewogen zu erhalten, fehlen 27 Starter (41,5 %).

Die Start-Nachfrage der Reiter bei traditionellen Turnieren nimmt für S-Springen ab.
Turniere mit mehr als vier S-Springen werden weniger. Es sind die Turniere, die sich bemühen, Öffentlichkeitsarbeit für den Reitsport zu machen. Zuschauer werden beworben, für Atmosphäre und auch, um Einnahmen daraus zu bekommen. Durch viele Zuschauer entsteht Atmosphäre mit Sport und Emotionen; darüber können Sponsoren eingeworben wer-den. Der Bekanntheitsgrad der Reiter verschafft der Veranstaltung Zugang zur Presse - nur wenn der sportliche Wettbewerb dominiert.
Aufwand und Risiko einer solchen Veranstaltung ist groß und wird nur vom Veranstalter getragen. Für die Zukunft des ländlichen Raumes sind die traditionellen Turniere von großer Bedeutung.

Dietrich Lindenau, 14.02.2011 


   
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