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Ergebnisprotokoll HS-Workshop „Turnierveranstaltungen“ am 19. Februar 2014 in Nortorf

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Ergebnisprotokoll HS-Workshop „Turnierveranstaltungen“ am 19. Februar 2014 in Nortorf

- Teilnehmer: 15 Personen

1. D. Lindenau eröffnete den HS-Workshop und begrüßte insbesondere D. Medow als Vorsitzenden des PSH und berichtete, dass der PSH eingewilligt habe, zwei Gespräche im Jahr zu führen, um grundsätzliche Themen des Turniersports aufzugreifen und sich auszutauschen. Dies habe ein deutliches Signal für mehr Transparenz.

2. Wegfall der staatlichen Aufsicht bei der Landeskommission. Welche Konsequenz hat dies für den Reitsport in SH?
Die Landesregierung hat mitgeteilt, dass das MELUR von der des § 8 Abs. 3 Tierzucht-gesetz weiterhin hoheitliche Aufgaben im Bereich des Pferdesports wahrzunehmen, keinen Gebrauch macht.
D. Medow wies darauf hin, dass der Tierschutz weiterhin hoheitliche Aufgabe bleibe.
Das bedeutet, dass die LK neu geordnet werden muss, um die entsprechenden Auf-gaben wahrzunehmen.
D. Lindenau betonte die Wichtigkeit des Leistungssports nach Regeln.

3. Ist die LK noch zeitgemäß? Wenn ja - in welcher Form?
D. Lindenau benannte einige Punkte, die äußerste Priorität haben, wie z. B. demokratische Legitimation und Mitbestimmung, Transparenz, Revisionsmöglichkeiten.
Es wurde angemerkt, dass die Anzahl der Punkte den Rahmen dieses Workshops sprengen würde und diese Themen gesondert besprochen werden müssten, um zu konkreten Ergebnissen zu kommen. Hierfür könnten z. B. Gremien gebildet werden.
Herr Medow zeigte sich interessiert und kooperativ, diese Themen aufzugreifen und z. B. sollen auf der Jahreshauptversammlung des PSH die LK-Mitglieder gewählt werden. Über das Vorschlagsrecht wurden keine Ausführungen gemacht.
Man müsste die Bereiche der LK nach Obergriffen aufteilen
- Sport - Zucht - Disziplinarbereich
Der Bereich Sport bekommt eine immer größere Bedeutung. Hier geht es insbesondere um Wettbewerb z. B. Regelgerechtigkeit, Einhaltung der LPO sowie Einhaltung der Anforderun-gen, Chancengleichheit der Reiter und sportlicher Wettbewerb.
Voraussetzung dafür ist die Transparenz, sofortige Verfügbarkeit der Ausschreibung und der Ergebnisdaten. Die formalen Aufgaben wie Genehmigung und Terminabstimmung müssten neu diskutiert werden wie auch die Richterausbildung, da ein großer Nachholbedarf besteht.
Erfolgsanerkennung wird für die Zucht eine immer größere Rolle spielen, da die Lebensleis-tung der Hengste wie auch ihrer Nachkommen zu immer größerer Bedeutung gelangt.
Die Durchführung der Stutenleistungsprüfungen sollten diskutiert werden – sie sollten zu den Zuchtverbänden gehören.
Der Disziplinarbereich sollte aus der LK ausgegliedert werden, um Regelverstöße konsequent und unvoreingenommener zu ahnden. Revisionsmöglichkeiten gegen LK-Beschlüsse bzw. Verstöße durch LK-Mitglieder sind zurzeit nicht gegeben.
D. Medow wies darauf hin, dass die Disziplinarmaßnahmen, die zurzeit bearbeitet würden, positiv zu betrachten seien.
Hier handelt es sich ausschließlich um Ordnungsmaßnahmen.
Wichtig ist auch, dass die regionalen Erfahrungen zur Mitsprache bei der FN gegeben bleibt, da LK Sitz und Stimme in den entsprechenden Gremien hat.
Transparenz der LK-Beschlüsse wie auch aller aktuellen Turnierdaten sind zu gewährleisten und dies zeitnah.
Veröffentlichungen mit einem Vorlauf von 6 Wochen in „Pferd+Sport“ sind zu lang.
D. Medow erklärte, dass die FN diesen Weg schon beschreite, dass aber das Zeitfenster mit ca. 3 Jahren anzugeben sei.
Daraus ergibt sich die Frage, wie das Verbandsblatt „Pferd+Sport“ in der Zukunft aufgestellt werden soll.
Es müssen in der LK Möglichkeiten geschaffen werden, um themenbezogene Punkte wie z. B. Pilotprojekte im Vorfeld zu diskutieren.
Sport und Kultur ist in der Verfassung SH verankert; dies ist die Grundlage um staatliche Sportförderung möglich zu machen. Hier bedarf es der Klarheit, um die sportlichen Werte aufzuzeigen und Leistungssport nach Regeln durchzuführen.
Ämterhäufung und Personalunion sind zu diskutieren.

4. Paul Schockemöhle:„Ehrliche Selektion mit dem Maßstab des Sportes“. Welchen Sport brauchen die Züchter in SH? Wer kontrolliert die Maßstäbe?
Die Notwendigkeit und Bedeutung der LK wird noch durch das Zitat von P. Schockemöhle unterstrichen: „Zuchtfortschritt ist nur zu erreichen durch eine ehrliche Selektion nach den Maßstäben des Sportes.“
Es geht um die Kontrolle und Einhaltung der Regeln, um glaubhafte und vergleichbare Maß-stäbe zu haben. Denn hier wird die Bedeutung der Zucht immer mehr auf die sportlichen Ergebnisse abgestellt und diese müssen garantiert werden.
Für SH bedeutet das, dass die Top-Hengste auf internationalem Niveau Erfolge erzielen müssen, aber die Erfolge der Nachkommen werden auf den Turnieren im Lande erzielt und deshalb ist Chancengleichheit, Wettbewerb, Fairness äußerst wichtig.
Die Funktion und Aufgabenbereiche der LK-Beauftragten ist zu überdenken, denn ihre Be-deutung wird deutlich größer werden müssen und es muss ihnen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Aufgaben und Pflichten erfüllen zu können; sie müssen auch entsprechend qualitativ ausgebildet sein und auf den Turnieren rechtzeitig in die Problematik eingebunden werden.
Die Veranstalter müssten die Richter und Parcourschefs mit der Ausschreibung bekanntge-ben. Bei der Richtereinteilung sind von den Veranstaltern Neigung und Leistung zu berück-sichtigen, wurde von den Teilnehmern angemerkt.
Es muss auch besonders auf den Richternachwuchs und deren Ausbildung Wert gelegt wer-den; es müssten hier auch neue Wege beschritten werden.

5. Ist die Förderung `Holsteiner Schaufenster` noch sinnvoll?
Ist ein Züchterranking und Jugendreiterförderung richtig, um Zucht und Sport zusammenzuführen?
Hier wies D. Lindenau auf das Grußwort des Ministers Dr. Habeck – Schirmherr Holsteiner Schaufenster – hin: “ Um die Zukunft des Reitsports zu erhalten, ist die Förderung junger talentierter Nachwuchsreiter äußerst wichtig – hier setzt das Holsteiner Schaufenster an.“
Bezahlbare Startplätze müssen nach Leistung vergeben werden. Um Anreize zu schaffen, ist es so wichtig, auf den guten CSI Turnieren Startmöglichkeiten zu bekommen.
Um die entsprechenden Qualifikationen für die CSI-Startplätze zu erreichen, sind die Semi-nare und Lehrgänge für die Ausbildung der Reiter unerlässlich. Ohne ein glaubhaftes Qualifikationssystem mit einem entsprechenden Ranking ist dies nicht zu schaffen.
Ebenso notwendig ist es, Netzwerke zu schaffen, um talentierte Reite und talentierte Pferde zusammen zu bringen.
Die begleitende Kommunikation hat eine große Bedeutung. Der Reitsport muss sich anhand bestimmter Werte messen lassen, wie Leistung, Fairplay und das Miteinander. Der Reitsport muss seinen eigenen Beitrag in der Gesellschaft sichtbar machen. Daher ist das Holsteiner Schaufenster sinnvoll und notwendig.

6. Braucht der Reitsport keine Zuschauer - wie bei den Last Entry CDS-Turnieren?
Bei den Last-Entry CDS- Turnieren wird auf Zuschauer verzichtet. Die anderen Turnier-Veranstalter sind auf Zuschauer angewiesen, da ansonsten keine Sponsoren zu finden sind. Es muss mehr sportlicher Wettbewerb gegeben sein, um Spannung zu erzeugen – Prüfungen mit über 120 Startern sind nicht zuschauerträglich, wie angemerkt wurde.
Gute Platzverhältnisse und angenehme Atmosphäre müssen geschaffen werden.
Ohne Zuschauer ist der Sport nicht in die Gesellschaft zu bringen.
Es muss dafür gesorgt werden, dass der Tierschutz absolute Priorität hat, da „schlechte Bil-der“ von den Zuschauern nicht mehr hingenommen werden und sie sich abwenden. Dieses Thema wurde sehr lebhaft diskutiert und es wurde auch über rote/gelbe Karten nachge-dacht. Durch z. B. Ehrung für faires und gutes Abreiten auf den Abreiteplätzen sollten positive Anreize geschaffen werden.

7. Müssen LK-Bestimmungen – wie z. B. § 3.2 LK neu überdacht werden?
Gem. § 3.2 LK sind Stamm-Mitglieder von mind. 12 Reitvereinen bei allen Turnieren zugelassen. Bei den CDS-Turnieren sind nur Mitglieder des CDS zugelassen, alle anderen sind ausgegrenzt, obwohl der CDS kein Verein ist.
Wenn dieses Beispiel auch von anderen Gruppen übernommen wird, gibt es keine Chancengleichheit über Leistung.

8. Interesse der S-Veranstalter zum Austausch und Einbringen von Ideen besteht kaum. Was bedeutet dies für die zukünftige Entwicklung?
Der Runde Tisch der S-Veranstalter auf Einladung des PSH fand aufgrund der geringen An-meldungen nicht statt.
Die Frage wurde gestellt, ob der Termin schlecht ausgewählt war. Wichtig ist solche ein Treffen, um z. B. Sichtungstermine, Turniertermine abzugleichen. Vorschlag ist, dieses Treffen anlässlich der Holsteiner Körung zu veranstalten.

9. Hohe Nennungszahlen - wenige Starts - noch weniger Reiter bei S-Springen in SH - warum ?
Die HS-Qualifikations-Turniere gaben folgendes Bild bei den höchstdotierten S-Springen
- Wedel: 81 Nennungen - 20 Startplätze ( 24,69 %) – 16 Reiter
- Süderbrarup: 48 Nennungen – 26 Starter (47,17 %) – 16 Reiter (bekannte CDS-Reiter ha-ben nicht teilgenommen)
- Behrendorf: 60 Nennungen – 14 Starter (23,33 %) – 10 Reiter(bekannte CDS-Reiter haben nicht teilgenommen)
- Schenefeld: 66 Nennungen – 34 Starter (51,52 %) – zu den Reitern gibt es keine Angaben.
Somit ist es schwer für die Veranstalter, eine ordentliche Zeiteinteilung zu machen und ein Kostenproblem ist es zudem, da Zuschauer fernbleiben und dann die Sponsoren nicht die erwartete Kulisse haben – die Attraktivität der Veranstaltung geht verloren.
Vorschlag war, weniger Starts zuzulassen und Anreize zu schaffen. Die Starts in den höheren Klassen müssten teurer werden, damit das „Durchnennen“ unterbleibt.
Manche Veranstalter fühlen sich von den CDS Reitern bei Durchsetzung ihrer Vorteile unter Druck gesetzt.

10. Müssen unsere Turniere besser und attraktiver werden? Aber für wen – für die Zuschauer, für verschiedene Gruppen der Reiter?
Da wurde der Hinweis auf die FN-Initiative gemacht, ob man dies übernehmen sollte. Dies ist eine Ideen-Börse für gelungene Turniere unter der Überschrift:“Unser Turnier soll besser werden“.
Für die Mitarbeit der Vereine sollten Anreize geschaffen werden.

11. Verschiedenes
W. Lammers sprach den Einsatz von € 5,00/Start als zweckgebundene Gebühr gem. § 27 LPO an. Hier gibt es Umsetzungsprobleme, da die Gelder erst nach dem Start abgerechnet werden können - wie soll dies praktikabel durchgesetzt werden? Er regte an, genauso zu verfahren wie bei der LK-Abgabe.
T. Rathjen gab zu bedenken, dass dies die unteren Klassen am größten belaste und es ent-stehe ein Ungerechtigkeitsgefühl.
Für die sog. „Kleinen“ Turniere ist es auch schon schwierig, Helfer und Sponsoren zu finden.

Dietrich Lindenau
21.02.14 


   
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