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Vortrag: Idee des Holsteiner Schaufensters Netzwerk für eine Koordination von Jungen Reitern, reitenden Jungzüchtern und Züchterpferden

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(@lindenau)
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Vortrag beim Körbezirk Plön am 01.03.2017
Hotel Neth in Dammdorf

 

 

Idee des Holsteiner Schaufensters

Netzwerk für eine Koordination von Jungen Reitern, reitenden Jungzüchtern und Züchterpferden

Der Züchterpreis des HS 2016 beschreibt sehr gut die Entwicklung des Juniorensportes. Der Züchter H. Magens hat die Ausbildung der jungen Pferde in die eigene Hand genommen und ein Familienteam gebildet. Seine Tochter Lena war die Beste im HS-Ranking Jugendförderung. Dies ist ein Idealfall, denn die Sportpferde waren alle von der Familie Magens selbst gezüchtet worden und haben somit einen Marktzugang. Wo diese Konstellation nicht möglich ist, muss man Netzwerke bilden.

Betrachtungen des Nischenmarktes des Juniorenspringsportes in SH

Quelle: Zum Aufsatz von Christina Münch (HorseFuturePanel UG-haftungsbeschränkt, Göttingen) in 7. Pferde-Workshop Uelzen 2014 – DGFZ Schriftenreihe Heft 64

Der Pferdemarkt ist sehr heterogen und stark differenziert  (S. 6).

Nach Umfragen laut HorseFuturePanel

Rahmendaten Nachfrageseite

·        mehr Freizeitpferd als Sportpferd

·        jetzige Pferdesportler: landwirtschaftsferne Reiterinnen ( 80 % Turniersport)

·        Anforderungen der jetzigen Pferdesportler:

Ø Pferdegerechte Ausbildung (95%)

Ø Tierschutz (94%)

Ø Haltung (86%)

Ø Gesundheit( 85%)

 

 

Rahmendaten Angebotsseite:

Züchter sind im Mittel ca. 21 Jahre älter als Pferdesportler.

In den Zuchtverbänden liegt der Männeranteil bei ca. 60% (S.12).

Die langfristig wesentlich wichtigeren Anforderungen an ein Reit-bzw. Springpferd

·        wie Rittigkeit Bewegung unter dem Reiter

·        Springvermögen

·        Eignung für gehobene und höhere Sportleistungen

traten vermehrt in den Hintergrund (s.47).

Angebots-und Nachfragevorstellungen sind nicht deckungsgleich.

 

Wechselwirkung

Anders als vielfach in der Praxis behauptet

·        wird weniger ein Überangebot an Pferden gesehen,

·        sondern fehlende Vernetzung zwischen Angebots- und Nachfrageseite

·        sowie das Fehlen geeigneter Pferde für den Freizeitreiter (S.14).

Ø Freizeitreiter haben Angst davor, mit einem Reitpferd nicht zu Recht zu kommen,

Ø Züchter haben Angst, Freizeit-und Allroundpferde nicht verkaufen zu können (S.15).

 

Bei den Kommunikationskanälen, über die Pferdesportler Informationen beziehen, kommt dem persönlichen Austausch mit anderen Pferdeexperten neben dem Internet eine große Bedeutung zu. (s.11)

Es geht doch darum, das Internet so zu nutzen, dass der Interessierte jederzeit die Möglichkeit haben sollte, mit entsprechenden Pferdeexperten Kontakt aufnehmen zu können und dass dann hierbei Unterstützung angeboten wird
(z. B. www.holsteiner-schaufenster.de).

Interesse der Züchter:

die Züchter wollen möglichst früh ihre Pferde verkaufen

·        da der Fohlenmarkt  die Angebote nicht mehr zu Selbstkostenpreise abnimmt,

·        für nicht angerittene Pferde scheint zurzeit kein Markt vorhanden zu sein,

Die Züchter müssen immer mehr Ausbildungskosten übernehmen, um marktgängige Angebote machen zu können.

Kommen die Pferde in Beritt, so entstehen monatlich ca. 700,-€ (300,-€ Pension, 300,-€ Beritt, und 100,-€ sonstige Turnierkosten) Ausbildungskosten dazu.

3 jährig beträgt der Selbstkostenpreis 10.000,-€

4 jährig liegt man schon bei 18.400,-€ bei einem sportlichem Niveau von SPF-A+L.

5 jährig schon bei 26.800,-€ bei einem SPF-M-Niveau.

Diese Selbstkostenpreise werden am hiesigen Sportpferdemarkt nicht erzielt. Für den Export müssen die Pferde schon erhebliche stille Reserven in der Qualität haben, um für die Vermarkter interessant zu sein, denn bis S-Niveau auszubilden und auf internationalen Turnieren vorzustellen, kostet mindestens 10 - bis 15.000€ im Jahr,

d.h. 7 jährig also im 3. Ausbildungsjahr ist der Selbstkostenpreis ab 50.000,-€ anzusetzen und das bei den gesundheitlichen Risiken. Diese guten Pferde, die durch ihre Qualität einen entsprechenden Marktpreis erzielen, gehören nicht in unsere Überlegungen.

Kosten für den Züchter einsparen, bedeutet doch,  Modelle zu schaffen, Reiter zur Kostenübernahme anzuregen - also Nutzungsvereinbarung zu treffen.

Die Selbstkosten sollen reduziert werden bei einer zeitlichen Nutzungsbindung des Pferdes.

Ausgehend von 2 Jahren Nutzungsvereinbarung beträgt der Selbstkostenpreis immer noch 10.000,-€. Sollte nun der Reiter das Pferd kaufen wollen, für z.B. 15.000,-€ ist also die Handelsspanne von 5.000,-€ verdient worden. Sollte das Pferd nun auf dem freien Markt veräußert werden, so fallen keine weiteren Ausbildungskosten an, also ist das Risiko minimiert worden. Damit bekommt die Ausbildungsspange eine große Bedeutung, denn sie bestimmt den Wert des Pferdes maßgeblich über die Ausbildung.

 

Angebotsstrategie

Wie erreichen nun die Züchter eine Käuferschicht, deren Marktsegment der Junioren-Springsport in SH ist?

Wie kann man diesen Bereich unterstützen, damit er nicht weiter abnimmt und er attraktiver wird für Neueinsteiger?

Voraussetzung  dafür sind hier die Reitturniere, die ehrenamtlich organisiert werden, doch ohne Sponsoren nicht zu finanzieren sind.

-          Ohne Ausbildung der Reiter wird es keine sportliche Entwicklung geben.

-          Die Züchterangebote müssen kostendeckend sein und dennoch attraktiv für die Käufer.

Dies geht über Qualitätsansprüche der Nachfrageseite

·        wie pferdegerechte Ausbildung  (95 %) (S. 11)

·        artgerechter Aufzucht (86 %) (S. 11)

·        Rittigkeit  (keine Angaben)

Hierüber muss der Züchter Auskunft geben, um das notwendige Vertrauen zwischen Käufer und Verkäufer herzustellen.

 

 

 

 

Genau hier setzt das Holsteiner-Schaufenster an

·        Die Reitturniere werden auf der HS-Homepage gut auffindbar und transparent dargestellt mit Parcours-Skizzen, Ergebnissen, Ranking, Videos/Fotos.

·        Die jugendlichen Springreiter werden vom HS auf dem Turnier begleitet und über Facebook und Homepage werden die Leistungen gewürdigt und Anreize geschaffen, auch um Neu-Einsteiger zu gewinnen.

·        Über das HS-Ranking werden Teilnehmer für HS- Seminare und Lehrgänge ausgewählt, um weiter ausgebildet zu werden.

 

Das Holsteiner Schaufenster hat diese Problematik aufgegriffen und Diskussionsbeiträge geliefert, Vorschläge gemacht und Unterstützung geboten, wie z.B. das Angebot zur Beratung und Service und die direkten Möglichen zwischen Züchter und Reiter über das HS-Talent.net.

Reiterprofile bzw. Pferdeprofile werden zum Online Ausfüllen in das Netz gestellt. Über Facebook können wir diese Informationen verteilen. Aber der Bezug zu einem festen Beratungs - bzw. Servicebereich ist immer gegeben.

Hier möchten ich nun 2 Projekte vorstellen, die wir 2017 angehen wollen:


 

 

HS-Projekt 1

Holsteiner Schaufenster Challenge ( Lehrgang + Turnier) auf Hof Kirchhorst

 

Projektbeschreibung

·         Durchführung von Lehrgängen  - auch für Externe mit Übernachtungsmöglichkeiten und Stallmöglichkeiten für die Pferde ( Ausbildungsinternat)

·         werthaltiges Abschlussturnier mit offiziellen Ergebnissen als Abschluss der  jew. Lehrgänge

·         Reiter der LV Hamburg und Schleswig-Holstein sind teilnahmeberechtigt – Wettbewerb ist gewährleistet

·         Optimale Bedingungen 

o   Infrastruktur, wie Verkehrsanbindung, Internet, Turnierplatz  in Kirchhorst ( Groß Wittensee)

 

Projektziele

·         Die touristische Bedeutung der Hüttener Berge wird unterstrichen und die Vielfalt der Möglichkeiten aufgezeigt

·         Die Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche werden verbessert und ergänzt. Es entsteht ein Ausbildungssystem, das  zielstrebig ausgebaut werden kann

·         Die wirtschaftliche Bedeutung ist zu bedenken, denn drei  Pferde bedeuten eine Arbeitskraft zuzüglich der Ausbildungs-, Verwaltungs-und Marketingaufgaben

·         Reitturniersport ist ein Generation übergreifender Sport - Eltern, Großeltern werden mit angesprochen, denn im Einzugsgebiet sind eine Vielfalt von sportlichen Aktivitäten (Golf, Segeln, Fahrradfahren, Wandern, Schwimmen etc.)

·         Sport + Jugendförderung  + Zukunft ländliche Räume in einen Einklang bringen.

 

Maßnahmen

-          Bereitstellung der Platzverhältnisse, des Ausrüstungsbedarfs, der Ausbilder und deren Helfer

-          Marketing und Werbemaßnahmen

-          Homepage, Handzettel,  Plakate, Online-Organisation für Profile, Umfragen und Bewertungen.

-          Aufbau eines entsprechenden Netzwerkes, Facebook – Kommunikation untereinander mit entsprechendem Ergebnisdienstes

-          jährliche Evaluierung zur Entwicklungsbeschreibung und Fehlervermeidung

 


 

 

HS-Projekt 2

Holsteiner-Schaufenster Ausbildungssystem auf Hof Kirchhorst    

 

Projektbeschreibung

Durchführung von

·          Betreuungs-und Ausbildungsmaßnahmen bei  jugendlichen Reitern für den Reitturniersport gem. LPO

·         Bildung eines Netzwerkes mit Züchtern, Pferdehaltern und Pferdesportinteressierten

mit folgenden Schwerpunkten:

·         praktische Reitausbildung für die Junioren unter Aufsicht

·         Vermittlung von theoretischen Grundlagen sowie ethischen Werten für das Tierwohl wie auch Tierschutz

 

Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, die jungen angerittenen Pferde der Züchter bis zur Turnierreife auszubilden und auf den Turnieren weiter zu betreuen.

Durch diese Netzwerkbetreuung können in der Unterhaltung der Pferde Kostenvorteile generiert werden.

Ziel ist eine direkte Talentförderung der Reiter, verbunden mit der Zuführung eines gutgerittenen und auf die Wünsche der Reiter abgestimmten Pferdes,  die es ermöglicht, eine langfristige Bindung einzugehen, in Form Verkauf, Leasing oder Vermietung.

Für die Züchter ist der Vorteil der Kostenübernahme bzw. Verkauf des Pferdes in welcher Form auch immer.

Für den Reiter ist der Vorteil, ein von ihm ausgewähltes Pferd zu reiten und an dem Turniersport teilzunehmen, ebenso mit entsprechenden Kostenvorteilen.

 

Projektziele

Die Ausstrahlung und Bedeutung von Hof Kirchhorst ist zu erhöhen, für den Tourismus, Reitsport und die ländlichen Räume.

Jugendliche Reitsportler werden ausgebildet und gefördert.

Es wird eine Vertriebsschiene für die Züchter ermöglicht.

 Für den Turniersport werden Reiter und Pferde vorbereitet, die die Voraussetzungen für das Schaufenster Reitsport erfüllen und somit den Tourismus fördern und den Reitsport in die Gesellschaft tragen.

 

Maßnahmen

Bereitstellung und Nutzungsmöglichkeiten von Trainingseinrichtungen, Stallungen und Ausreitmöglichkeiten, wie auch Seminarräume und Kantine.

Organisation der Ausbildungsstruktur, Ausbilder und Referenten sowie Unterbringung der Pferde und Versorgung der Pferde.

Bildung eines Netzwerkes über Facebook und die Beschaffung von Startplätzen.

 

 

 

Schlussbetrachtungen:

Es werden die Möglichkeiten des Internets aufgegriffen und Hilfe zur Selbsthilfe angeboten.

 

1.     Über das Internet, Facebook, Homepage Printmedien etc. müssen diese Schritte, Überlegungen und Konzepte zur Diskussion gestellt werden.  Jeder, der Interesse hat, sollte sich einbringen können. Die Verbände könnten die Entwicklungsmöglichkeiten positiv besetzen.
Die Vorteile liegen meiner Ansicht nach auf der Hand: die ländlichen Räume werden durch den Turniersport, Ausbildungsmöglichkeiten, Freizeitangebote etc. aufgewertet.

Der Sport schafft über seine sportlichen Werte Anreize zum Mitmachen, so dass die Turnierplätze Magnetwirkungen haben.

Die Zucht hat eine Marketingplattform, um ihre Zuchterfolge anzubieten. Die Selektionsgrundlagen  werden aufgezeigt. Die Ausbildungsstandards können verglichen werden. Der Sport bezahlt die Zucht.

Diese lebendige Miteinander zu schaffen, bedarf  der Unterstützung, Mithilfe und Hilfe zur Selbsthilfe.

 

 

 

 

 

 


   
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