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Bemerkungen Erste Holsteiner Schaufenster Qualifikation in Wedel am 4./5. Juni 2017

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(@lindenau)
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 Bemerkungen Erste Holsteiner Schaufenster Qualifikation in Wedel am 4./5. Juni 2017

 Am Pfingstsonntag startete das S**- Springen (Höhe und Breite 1,45m) um 16.30 bei sonnigem Wetter, in schöner Atmosphäre durch den alten Baumbestand. Das Geläuf war optimal, trocken und elastisch, die Grasnarbe war fest und grün und wie immer alles optimal vorbereitet.  Zahlreiche Zuschauer verfolgten das Springen.

Bei dem S**-Springen waren 50 Nennungen, es wurden jedoch nur 15 Startplätze genutzt und das mit 12 Reitern, wobei es um ein Geldpreis von 3.500,-€ ging und der Sieger davon 780,-€ erhielt. Fast 50%  = 7 der gestarteten Pferde waren  im Besitz der Züchter.  Nach dem Grundgedanken der Leistungsprüfungsordnung (LPO ) war ein direkter Zuchtvergleich der Pferde und eine Zuordnung der Züchter damit gegeben.  Für die Züchter wurde ein direkter Vergleich unter Wettbewerbsbedingungen angeboten.

Ein Spannungsbogen entstand nicht,  denn die Anforderungen waren zu gering, sowohl in der Aufgabenstellung des Parcours, wie auch  in der zu großzügig bemessenen erlaubten Zeit und auch in den zu geringen Abmessungen in Höhe und Breite der Hindernisse. 60 % der Starter=  9 bewältigten den Parcours mit 0 Fehlern und kamen ins Stechen. Der Sieger und Zweitplatzierte Philip Loven mit den Pferden Clondyke und Scaramanga, beide im Besitz des Züchters Uwe Nilsson aus Meldorf,wollte siegen und hatte ein taktisch gutes und spannenden Stechen geritten und somit verdient gewonnen. Paula de Boer schaffte es mit ihrem couragierten Ritt, den sportlichen Wert dieser Prüfung doch noch den Zuschauern zu übermitteln und wurde dritte.

Am Pfingstmontag wurden zuerst die Holsteiner Schaufenster Pony- Jugendförderung Prüfungen ausgeritten. Zuerst ein Ponystilspring Kl. A* (Höhe und Breite 0,95m) mit 41 Nennungen, davon sind 28 Teilnehmer gestartet. 10 Junioren waren mit Wertnoten von 7,2 bis 8,4  platziert (ca. 30%), andererseits sind 12 Ponyreiter ausgeschieden (ca. 43 %).

Die Grundbedingungen wie Bodenverhältnisse und Hindernismaterial  waren optimal. Der Parcours war anspruchsvoll mit 10 Nummern mit 2 Kombinationen. Somit waren klare Aufgabenstellungen erkennbar, Höhe und Breite waren gem. LPO. Der sportliche Wert  kam bei den Zuschauern an, sie beobachteten konzentriert die Ritte.  Sieger und Platzierte können stolz auf ihre Leistungen sein.

Die Leistungsspreizung ist bemerkenswert und bedarf einer Klärung. Anforderungen und Abmessungen waren gem. LPO, also einschätzbar. Transparenz war gegeben, denn auf der Homepage Holsteiner-Schaufenster waren alle Informationen der Vorjahre nachlesbar, wie Parcours, Teilnehmer und Ergebnisse. Über Fotos und Videos konnte man sich einen guten Eindruck über die Gegebenheiten  des Turnierplatzes machen. Nicht einzuschätzen waren die Licht-und Schattenverhältnisse durch die Bäume auf dem Parcours, ein zusätzlicher Schwierigkeitsgrad, der wohl unterschätzt wurde. Die durchweg sportlichen und leistungsbereiten Ponys konnten von den jungen Teilnehmern nicht immer geschlossen gehalten werden, auch das Grundtempo wurde nicht immer optimal ausgewählt. Die Vorbereitung der Teilnehmer für diese anspruchsvolle Prüfung müsste sorgfältiger und konsequenter durchgeführt werden.

Entsprechend ausgerichtet wurde dann die nachfolgende HS-Qualifikationsprüfung Kl. A** ( Höhe und Breite 1,05m). Ein anspruchsvoller Parcours mit klarer Aufgabenstellung und einer guten Linienführung wurde angeboten. Bei 33 Nennungen sind 21 Ponyreiter gestartet. 3 Junioren sind ausgeschieden und ein Reiter hat sich vom Pferd getrennt.  Acht Teilnehmer kamen ins Stechen, die sicher und gut mit den Anforderungen umgingen. 12 Reiter hatten schon Erfahrungen aus den Vorjahren beim Holsteiner Schaufenster mitbringen können, denn  sie hatten HS-Rankingpunkte 2016 (ca. 50%) gesammelt. Einschätzung und Erfahrung aus 2016 machten sich bezahlt. Die Leistungsspreizung war in diesem Springen nicht mehr so groß. Die Ponys waren sportlich, ehrgeizig und leistungsbereit; die Jugendlichen müssen noch etwas in ihre Leistungsfähigkeit hereinwachsen. Aber es mangelte auch an einer stringenten Linienführung mit der nötigen Effizienz der jungen Reiter, aber dies kann man üben.

Ergänzend sei  vermerkt, dass sieben Ponyreiter mit zwei Ponys gestartet sind. Drei große Ponygestüte  und acht Züchter/Eigentümer haben 13 von ihnen gezüchtete Ponys am Start gehabt. Ein guter Leistungsvergleich für die Zukunft.

 Die HS-Jugendförderung unterstützt dann die Umsteiger auf das Pferd. Hier werden die gleichen Anforderungen wie bei der Pony-Jugendförderung gestellt, nur auf dem nächst höheren Leistungsniveau (Kl. L, Höhe + Breite 1,15 m). Mit 49 Nennungen und 29 Startern in der Prüfg. 31 Stilspringen Kl. L war das Springen gut besetzt. Die Leistungsspreizung war nicht zu groß, denn 10 wurden platziert und fünf Teilnehmer sind ausgeschieden. In der HS-Qualifikation Prüfg. 32  Springen Kl. L m. St. waren 34 Nennungen mit 21 Startern, davon kamen drei Teilnehmer in das Stechen. Herauszuheben ist die Siegerin Madita Bruhn mit Chakira B, die taktisch und effizient das Stechen geritten ist und mit 5 Sek. Vorsprung deutlich die verdiente Siegerin wurde.  Der Züchter von Chakira B ( 13j. Holsteiner Stute von Caretino) ist der Vater Jürgen Bruhn.

Festzustellen ist jedoch, dass die Förderung des Holsteiner Schaufensters nicht attraktiv genug ist für den gewollten Nachfragekreis, denn nur vier Reiter hatten HS-Rankingpunkte aus 2016.

Der Sinn des Holsteiner-Schaufensters wird bei der Pony-Jugendförderung deutlich. Ausbildung und Wettbewerbserfahrung haben die sportliche Entwicklung gefördert. Bei der HS-Qualifikationsprüfung sind bei gestiegenen Anforderungen drei Teilnehmer ausgeschieden.

Das sportliche Niveau ist in dieser Prüfung deutlich gestiegen und somit ihr sportlicher Wert.

 Dietrich Lindenau

09.06.2017

 

 

 


   
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