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Reitturniere mit Sportwert müssen in den ländlichen Räumen gefördert werden

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(@lindenau)
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Reitturniere mit Sportwert müssen in den ländlichen Räumen gefördert werden

Die ländlichen Turniere mit Sportwert, die von der Vielzahl der Mitgliedsvereine des PSH veranstaltet werden, sind nicht mehr wettbewerbsfähig. Die Vereine tragen das Veranstalterrisiko, denn die Bedingungen sind wetterabhängig und somit volatil.  Der Sportwert muss sich anhand bestimmter Werte wie Wettbewerb, Fairness, Leistung und Miteinander   messen lassen und durch Anerkennung, Wertschätzung und Respekt gelebt werden. Aber es müssen auch Anreize für die jugendlichen Reiter geschaffen werden, denn sie müssen mitmachen wollen. Dies sind sportlich hochwertige Startplätze, die über Leistung (z. B. Qualifikation) zu erreichen sind.

Da der Sportwert  und finanzielle Ausstattung der ländlichen Turniere nicht groß genug ist, besteht für die CdS-Reiter (LK 1-3) kein Interesse, irgendwelche Startrisiken, wie Bodenverhältnisse, Witterung einzugehen, denn ihre Wertschöpfung liegt im Berit und Verkauf der Pferde. Zusätzlich werden diese Turnier überwiegend am Wochenende angeboten und nicht während der Arbeitszeit. Das Interesse möglichst viele Zuschauer und Interessierte anzusprechen, besteht nicht.

Die Konsequenzen sind im Leistungssportbereich( M+S-Bereich) für die Veranstalter desaströs, denn die Startstückkosten durch die zu wenigen Starter  sind so hoch, dass diese Turnierangebote nicht wirtschaftlich sein können. Die Rahmenbedingungen durch den PSH so starr, so dass die Fixkosten nicht mehr durch die Nennungsgebühren gedeckt werden. Die Zuschauer werden nicht mehr erreicht, denn die leistungsstarken  Reiter  nehmen am Wettbewerb nicht teil und es kann kein Spannungsbogen beim Wettbewerb zwischen Reitern und Zuschauern entstehen.  Folgerichtig nehmen die Sponsoreneinnahmen ebenfalls ab

Der Turniersport wird nicht mehr in die Gesellschaft getragen, die Presse hat kein Interesse mehr darüber zu berichten. Die Abwärtsspirale ist somit entstanden.

Auf der anderen Seite entsteht auf Fehmarn ein herausragendes Reitsportzentrum und somit muss die Frage beantwortet werden, wie sich der ländliche Turniersport entwickelt? Eine mögliche Prognose möchte ich aufzeigen: neben Fehmarn haben wir 5 weitere Reitsportanlagen eine entsprechende Bedeutung: Holstenhalle, Elmshorn, Negernbötel, Friedrichshulde und Schenefeld. Es geht um die wirtschaftliche Verwertung der Startplätze und  wie sieht die Wertschöpfung aus?

Als Beispiel dient das Angebotsmodell des niedersächsischen Montagsvereins. Der Veranstalter stellt Startplätze zur Verfügung für die Kaderreiter des dortigen Verbandes und für Mitglieder des Montagsvereins. Die passenden und bedeutenden Hallen sind dafür besetzt. Weitere Reiter kann der Veranstalter einladen.

In SH entwickelt sich nun das gleiche Modellprinzip aber als Oligopol. Marktbeherrscher ist der CdS (kein Verein des PSH), dessen Sprecher in allen Gremien des Turniersportes des PSH berufen wurde und somit Wettbewerb zwischen den Veranstaltern verhindern kann. Der PSH unterstützt diese Entwicklung, so dass die Eigenveranstaltungen des  CdS  wirtschaftlich durchaus Sinn machen, denn die Reiter haben ein Optimum an Startmöglichkeiten auf den Anlagen mit den besten Bedingungen in SH. Der Sportwert spielt keine Rolle und der Veranstalter kann durch die ausreichende Menge an Starts die Stückkosten pro Start soweit senken, dass es für die Veranstalter durchaus lukrativ ist. Ebenfalls für den PSH hat diese Entwicklung eine große wirtschaftliche Bedeutung, denn das Einnahmevolumen durch den Turniersport beträgt ca. 0,6 Mio. €, etwa die  Hälfte des Gesamtbudgets des PSH und dies soll durch möglichst viele Starts wachsen. Es entsteht ein großes Angebot an Startplätzen nach den Wünschen der wirtschaftlich orientierten Reiter und gleichzeitig wird der Wettbewerb immer schärfer innerhalb des Turniersportes in SH.

 

Für die ländlichen Räume verschwindet immer mehr ein Highlight im dörflichen Leben und das gemeinsames Erleben (Reitsport, Lifestyle und Unterhaltung) der ländlichen Bevölkerung.  Der Reitsport als Kulturgut und gesellschaftliche Kommunikation der ländlichen Räume fällt weg.

Diese Veranstalter bedürfen Hilfe zur Selbsthilfe für ihre Veranstaltungen und vom PSH einen Handlungsrahmen, der ihnen Luft zum Atmen gibt, um innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die jungen Reiter der LK 4+5 sollten entsprechende Angebote erhalten, um den Sportwert dieser Veranstaltungen zu erleben, im Wettbewerb ihrer bisherigen Ausbildungsleistungen und sie sollen stolz auf ihre Leitungen sein. Dies ist doch erhaltenswert.

Das sportliche Leben in den ländlichen Räumen ist doch ein Stück Lebensqualität und ist in seiner traditionellen Nische  erhaltenswert.

Dietrich Lindenau, 10.02.2019


   
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