Erstes Gespräch PSH/LK und Holsteiner Schaufenster
mit geladenen Gästen am 24.04.2014 in Neumünster
Teilnehmer
- Pferdesportverband (PSH)
D. Medow (1. Vorsitzender), M. Karstens (Geschäftsführer), K. Zobel (Landesjugendwart)
alle zugleich auch Mitglieder der Landeskommission (LK)
- Holsteiner Schaufenster: D. Lindenau (1.Vorsitzender)
- Gäste: Chr. Blöcker (Turnier-Richter und Richter am Amtsgericht Schleswig) verhindert,
T. Beuck (Züchter u. Vorstand Holsteiner Schaufenster)
Zu Beginn des Gesprächs wurden die aktuellen Gegebenheiten des Turniersports in SH dargelegt; hier einige Bemerkungen:
- abnehmende Mitgliederzahlen in Vereinen/Verbänden
- abnehmende Bedeckungszahlen, weniger Fohlen
- die Anreize für Mitarbeit und Einbringen in Diskussionen sind zu gering (s. z. B. Workshop der Reiterbünde, S-Veranstalter-Tagung)
- man geht davon aus, dass 60% der Vereine nicht aktiv sind
- große Spreizung beim Turnierangebot: einerseits CSI-Turniere , andererseits ländliche Veranstaltungen bis M*
- einerseits Breitensport - andrerseits Reitsport nach Regeln
- wenig Interesse der ländlichen Räume, wie Tourismusorganisationen u. Aktiv Regionen am Reitsport - aber auch der Zuchtverbände.
- Zukunft des Projektes „Pferde-und Reiterland SH“
Ministerpräsident P. H. Carstensen hat in der Welt(Beilage) am20./21.02.2010 das Ziel für das Projekt „Pferde-und Reiterland SH“ wie folgt beschrieben:
„Wie wollen eine echte Marke entwickeln. ….für einen starken Auftritt unseres Landes im bundesweiten Wettbewerb. ….ein Netzwerk, dass die Reize S-H für alle Pferdeliebhaber noch weiter bekannt macht“.
Jetzt haben sich alle damaligen Beteiligten zurückgezogen, bis auf das Holsteiner Schaufenster und dem PSH, der die Datenbank verwaltet.
Eine Nutzungsidee bzw. Anwendungsideen seitens des PSH bestehen nicht.
Ebenfalls muss man feststellen, dass wenig Interesse gezeigt wird sich einzubringen – bis auf das Holsteiner Schaufenster. So bestehen jetzt Überlegung, dieses Projekt (immerhin Investition von ca. € 260.000,- Steuergeldern) zu beenden.
Chance ist ein letzter „Runder Tisch“ unter Leitung des MELUR mit den Restbeteiligten (MELUR, Landwirtschaftskammer SH, PSH, Holsteiner Schaufenster) zu organisieren und dann eine Entscheidung zu treffen.
Als notwendig wird erachtet:
- Netzwerke zu bilden und die Kommunikation zu verbessern zwischen Pferdeliebhabern und allen Beteiligten der ländlichen Räume
- nicht organisierte Pferdeliebhaber zur Mitarbeit zu gewinnen
- Voraussetzung ist eine neutrale Plattform, mit entsprechender Transparenz und Organisationsform, dass sich alle Beteiligten wiederfinden können und dieses zeitnah (kein mehrwöchiger Vorlauf) und ohne verbandsorientierte Berichterstattung.
Jeder muss sich äußern können
- Voraussetzung ist die Verfügbarkeit aller Ergebnisse (gut auffindbar) und dann die daraus zu entwickelnden Ranking-Systeme.
Das Interesse aller muss geweckt werden.
- Brauchen wir die LK noch, wenn ja in welcher Form?
Das MELUR hat das Optionsrecht nach dem Tierzuchtgesetz nicht wahrgenommen und daher obliegt der LK die alleinige Kontrolle über die Verbände.
Daraus ergeben sich neue Voraussetzungen, um die LK-Vereinbarungen zu diskutieren - dieses Gespräch soll dazu dienen.
- Die LPO sieht die LK als notwendig an und überträgt ihr Aufgaben und Mitsprachemöglichkeiten in den entsprechenden FN-Gremien.
- Gleichzeitig ist der PSH Mitglied des LSV-S-H. Hier geht es um Leistungssport nach Regeln, Kontrolle dieser, wie auch Kontrolle der Anforderungen.
- Chancengleichheit muss gewahrt sein und ist ein hoher Wert des Sportes.
- alle Informationen, wie Ergebnisse müssen allen zeitnah zur Verfügung stehen. Diese Ergebnisse dienen z. B. dem Züchter als Auswahlkriterien (Erfolge, Lebensgewinnsummen) für seine Zuchtselektionen. Also hat der Züchter ebenfalls Interessen an nachhaltigen, nicht verfälschten Zahlen.
- das Miteinander aller Beteiligten z.B. im Disziplinarbereich muss geregelt werden.
Hier sehen sich die LK-Mitglieder auf einem guten Weg.
o eine andere Auffassung vertritt hier D. Lindenau.
Er fordert alle Beteiligten auf, Revisionsmöglichkeiten gegen LK-Beschlüsse zu ermöglichen. Dies ist bis heute nicht möglich.
Auch Pflichtverletzungen gegen LK-Mitgliedern können nicht angezeigt werden, denn die LK muss diese nicht zulassen, wenn wäre die LK Kläger und Richter zugleich.
Aber auch die Rechte von Beschuldigten müssen gewahrt sein, sie sollten mindesten das Recht auf Anhörung haben.
Es sollte auch möglich sein, das Schiedsgericht direkt anzurufen und nicht nur ausschließlich über die LK.
Hier geht doch unter den gegebenen Voraussetzungen dann jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Dem gegenzusteuern ist der immer wieder gemachte Vorschlag, ein unabhängiges Disziplinargremium zu bilden. Dies ist eine notwendige Auseinandersetzung.
Hier stellt sich auch die Frage der Doppelfunktion bzw. Funktionen in Personalunion, denn es muss der Anschein des Interessenkonfliktes vermieden werden (z.B. CdS mit LK).
Da die hoheitliche Kompetenz nicht mehr gegeben ist - also Beschwerdemöglichkeiten über das MELUR nicht mehr gibt - ist es zwingend notwendig eine Compliance-Einrichtung zu schaffen, um auf die Einhaltung der Regeln zu achten und die ständigen gesellschaftlichen Entwicklungen zu beobachten und diese rechtzeitig in die Diskussion zu führen.
T. Beuck machte noch einmal deutlich, dass das Pferd ein Begleiter des Menschen sei und dies über Generationen - bei ihm z.B. über drei Generationen in der Familie mit der Hoffnung, dass die 4. Generation den Staffelstab annimmt.
Deshalb sei eine Gesprächsrunde wie diese nicht nur nützlich sondern auch notwendig.
D. Medow beteuerte, dass er für zwei Gesprächsrunden im Jahr zur Verfügung stehe. Man sollte nun die zweite Gesprächsrunde im Herbst vorbereiten.
Dietrich Lindenau
27.04.2014